Die 26. Hessischen Pomologentage waren mit über 1.500 Besuchern ein wenig ruhiger als im Jubiläumsjahr 2025. Die Gäste zeigten sich dennoch sehr interessiert und nutzten die Gelegenheit für ausführliche Gespräche sowie die Suche nach besonderen Früchten in der wunderbaren Obstschau. Dort wurden 145 Birnensorten und 245 Apfelsorten ausgestellt. Die vielen verschiedenen Apfel- und Birnensorten stammten aus der Obstmanufaktur Niederkaufungen. Der Pomologe Jan Bade bewahrt dort mit seinem Team in diversen Streuobstwiesen eine besondere Vielfalt an Äpfeln und Birnen und kann so diese abwechslungsreiche Obstschau präsentieren.
Mehr als 200 Personen nutzten zudem die Möglichkeit, ihre unbekannten Sorten aus dem Garten oder von Streuobstwiesen am Tisch von Jan Bade bestimmen zu lassen. In den regionalen Streuobstwiesen kommt die Lippoldsberger Tiefenblüte am häufigsten vor. Sie ist eine regionale Sorte und für unser Klima gut geeignet. In der Naumburger Gemarkung belegt der Jakob Lebel Platz Nummer eins. Seine vielfältige Nutzung als Back-, Koch- und Saftapfel macht ihn so beliebt.
Im Rahmen der diesjährigen Pomologentage fanden auch zwei Seminare zum Thema Obstsortenbestimmung statt. Die fortgeschrittenen Teilnehmer hatten in diesem Jahr die Aufgabe, „graue Renetten“ zu erarbeiten. Sabine Fortak, 1. Vorsitzende des Pomologen-Vereins e. V., hob die besondere Stellung Naumburgs unter den pomologischen Seminaren hervor: „Hier in Naumburg tauschen sich die Experten der Sortenkenntnis untereinander aus.“ Das Einzugsgebiet erstreckt sich mittlerweile auch bis nach Luxemburg. Vier der Seminarteilnehmer arbeiten dort vor Ort für eine interkommunale biologische Station und setzen sich für den Sortenerhalt ein.
„Wir haben hier eine Veranstaltung, die in der Spitze ihres Fachgebietes rangiert, und ich freue mich sehr, die Pomologentage ab jetzt aktiv mit unterstützen zu können“, sagte Bürgermeister Sebastian Lesch an seinem ersten Wochenende im Amt und outete sich als begeisterter Apfelfan: „Von Ende Juli bis Anfang Mai esse ich jeden Tag einen Apfel aus der Naumburger Gemarkung – von eigenen und gepachteten Bäumen.“
Claudia Thöne bedankte sich als federführende Organisatorin bei allen Unterstützern: der Raiffeisenbank Wolfhagen, der Kasseler Sparkasse, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz, den Obstsortenbestimmern, dem Pflanzendoktor des LLH und allen, die sich am Programm beteiligt haben – nicht zuletzt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Aufbau, Dekoration und Betreuung der Veranstaltung.
Besonderer Dank geht an die Gastronomie: Familie Löber, Landfleischerei Döring, Familie Schäfer und Familie Gianoglio, die die Veranstaltung kulinarisch begleiteten.
Veranstalter:
Stadt Naumburg mit Pomologen-Verein e. V., SILKA, Raum für Natur e. V.